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 "Wi maken wierer!"

sagte Lisa Kuß trotzig zu Beginn der 65. Spielzeit, als sie feststellte, dass die Niederdeutsche Bühne nach der "Wende" als einziges Amateurtheater in Wismar übrig geblieben war. Eine schwere Zeit, in der keiner wusste, wie es weitergehen sollte, galt es, erfolgreich zu meistern. Und sie wurde gemeistert. Stück für Stück erkämpften sich die Bühnenmitglieder ihr Publikum neu. Es war auch eine Zeit des Kennenlernens von Bühnenarbeit in Schleswig-Holstein, aus dem enge Freundschaften und eine gute Zusammenarbeit wurde, wie z.B. mit der Gruppe „De Fidelen Süseler“ aus Süsel.
Bei der Inszenierung des eigentlich hochdeutschen Lustspiels "Die Herren küssen sich" besorgte Lisa Kuß neben derRegie auch die plattdeutsche Bearbeitung. Es war ein großer Erfolg. In der Zeitung war zu Iesen: >> Die zwanzig Maaten der Niederdeutschen Bühne Wismar landeten einen Volltreffer, und das in einer Zeit, da Kulturelles reihenweise in die Knie bricht. Fünfhundert Besucher im ausverkauften Theater der Hansestadt feierten "ihre" Plattdütschen <<

Wiebke Kiesel, Antje Kurt, Harri Ring, Willi Kuß, Lisa Kuß, Eberhard Kleinwort, Marianne Zachow
Eberhard Kleinwort, Astrid Kuß, Willi Kuß, Harri Ring, Lisa Kuß


Dazu Inszenierungen in der kleinen Form und Gemeinschaftsprogramme mit den Vereinen "Blasorchester Dorf Mecklenburg" und "Danzlüd ut Wismar".
Weitere Inszenierungen folgten: 1994: "Een Milljonär in'n Haus- von Hans E. Jürgensen.

Eberhard Kleinwort, Kerstin Walter, Harri Ring, Antje Kurt, Lisa Kuß, Lotte Knie, Willi Kuß, Robert Lüdtke, Claudia Kiepsel, Gernot Drews
Harri Ring, Lisa Kuß, Willi Kuß mit 'Danzlüd ut Wismer' e.V. und Musikverein 'Blasorchester Dorf Mecklenburg' e.V.


1995 wurde im Rahmen der 1000-Jahr-Feier Mecklenburgs ein großes Jubiläumsprogramm in Gemeinschaft mit dem Musikverein "Blasorchester Dorf Mecklenburg" e.V. "för uns' Tokiekers" erarbeitet.
Dat wier keen Theater, as man dar gewennt wier! Die Mitglieder der Bühne erzählen: "Een Theater wier dat, dit sinnig un vergnügt Programm tosamentoschostem".
    
Irgendwann vertellt de Muskant Uwe bannig stolt:
"Uns' Blasorchester giwt dat all lang 30 Johr."
Dorto künn Bühnenbaas Lisa blot seggen:
"Plattdütsch Bühn in Wismer giwt't all 70 Johr."
Un Willi räken furts ut:
"Tosamen sünd wi 100 Johr."
Dirigent Volkmar stellte fast:
"Fählt för dar grote Landesjubiläum man blot een lütte Null, denn sünd dat 1000 Johr."
    
Nu wier dat klor, een nieg Programmtitel wier dor:
TOSAMEN SÜND WI 100(0)! - BLASMUSIK UN PLATT
Gemeinschaftsprogramm im Rahmen der 1000-Jahr-Feier Mecklenburgs

Blasmusik un Platt -dat passt tohop. Dat wier uns all lang' klor Oewer woväl möt vun dat een un woväl kann vun dat anner? Un wer rührt den' Kram an? All tohop hebben wi een Mischung funn'n. Un so güng de Vörhang up för een olle un för uns doch werrer niege Saak.
Als das Gemeinschaftsprogramm im Theater der Hansestadt Wismar seine Premiere hatte, schlug es im wahrsten Sinne des Wortes ein mit Pauken und Trompeten. Das Publikum klatschte sich bei standing ovations die Hände heiß und forderte Zugabe um Zugabe. Die Zeitung berichtete über "eine Sternstunde für die Niederdeutsche Bühne, dem ältesten Kulturverein der Hansestadt".

Im Jubiläumsjahr gab es zwei weitere Inszenierungen: "Wismersch Räden, Wismersch Snack...." -Läuschen, Riemels un Spälerie von Hans Draehmpaehl und "Hexensommer" - eine Komödie von Petra Blume.

Lisa Kuß, Erich Schuldt, Kerstin Walter, Willi Kuß, Antje Kurt in 'Hexensommer'